NNB | Numismatisches NachrichtenBlatt, Jahr 2015 |
Ausgabe Januar 2015 - Skythen an der Nord- und Nordwestküste des Schwarzen Meeres, 5. - 2. Jh. v. Chr (Leseprobe)
64. Jahrgang 01/2015 | Themen | |||
|
NNB-Leseprobe 01/0215, S. 17 | ||
Skythen an der Nord- und Nordwestküste des Schwarzen Meeres, 5. - 2. Jh. v. Chr.Jean Hourmouziadis
Die Skythen waren nomadische Völker, die im 8. Jh. v. Chr. westwärts bis zu den Steppen der südlichen Ukraine und dem Nordwesten der Balkanhalbinsel eingewandert sind und die Kimmerier verdrängten. Einige Archäologen glauben, dass sie ursprünglich Bauern waren, die durch die Ausbreitung der Wüsten aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Sie haben uns keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen. Was wir über die Skythen wissen, wurde von anderen Kulturen berichtet. In den letzten Jahrzehnten haben Ausgrabungen entlang ihren asiatischen Wanderwegen einiges über sie zu Tage gefördert und war im Jahre 2007 in Berlin in der Ausstellung „Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen" [gleichnamiger Katalog beim Deutschen Archäologischen Institut, 2007; hier zitiert als „DAI"] zu besichtigen. Als Nomaden waren die Skythen ein kriegerisches Volk. Von der Nordküste des Schwarzen Meeres ausgehend, unternahmen sie Raubzüge südlich des Kaukasus (Abb. 1, DAI, S. 33). Im 7. Jh. v. Chr. sind sie bis nach Palästina und Ägypten vorgedrungen. Herodot berichtet, dass Pharao Psammetich I. Lösegeld bezahlen musste, um sie zum Abzug zu bewegen. Im gleichen Jahrhundert sind die Skythen in das Gebiet der Urartu eingedrungen und man vermutet, dass ihre Plünderungen und Brandschatzungen zum Niedergang dieses Reiches geführt haben. 612 v. Chr. waren sie an der Eroberung der assyrischen Stadt Ninive durch die Meder und Babylonier beteiligt. Mit dem Aufstieg der Meder ging jedoch ihr Einfluss zurück und nach ihrer Niederlage durch Kyaxares II. 594 v. Chr. wurden sie aus dem vorderasiatischen Raum verdrängt. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurden die Skythen von der Einwanderungswelle der Sarmaten aus dem Osten bedrängt und zogen sich auf die Krim, die südliche Ukraine und die nordwestliche Küste des Schwarzen Meeres zurück. Aus dieser Region stammen auch die ersten numismatischen Zeugnisse (Abb. 2). Die echten skythischen Pfeilspitzen mit der charakteristischen dreiflügeligen Form, SHH 5256 [mit SHH sind Objekte aus der Sammlung des Autors gekennzeichnet], wurden für den Gebrauch hergestellt. Sie wurden sicherlich als Handels- oder Tauschware verwendet, es ist aber unsicher, ob sie als „Geld" verwendet wurden. Daneben findet man größere Mengen bronzener Objekte, die rudimentär an zweiflügelige Pfeilspitzen erinnern, SHH 625. Da sie als Pfeilspitzen ungeeignet waren, erscheint es als gesichert, dass sie für den ausschließlichen Gebrauch als Primitivgeld gegossen wurden. Diese „Münzen" werden an der gesamten Küste des Schwarzen Meeres von Apollonia Pontica bis zur Krim gefunden. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass sie auch in den griechischen Küstenstädten im Gebrauch waren. ( . . . ) |
Ausgabe Februar 2015
64. Jahrgang 02/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe März 2015 - Ringer aus Aspendos in Tübingen für den Deutschen Ringer-Bund e.V. (Leseprobe)
64. Jahrgang 03/2015 | Themen | |||
|
Leseprobe NNB 3/15, S. 84 | ||
Ringer aus Aspendos in Tübingenfür den Deutschen Ringer-Bund e.V.
Stefan Krmnicek
Ringen zählte in der Antike, besonders in der griechischen Welt, zu einer der am häufigsten praktizierten Sportarten. Der Ringkampf wurde jedoch nicht nur aus reiner Freude an der körperlichen Ertüchtigung oder wegen der sportlichen Herausforderung ausgeübt, sondern hatte eine tiefere Bedeutung in der antiken Gesellschaft. Ebenso waren antike Gymnasien und Palästren, wo Ringkampf erlernt und geübt wurde, keineswegs bloß reine Trainingszentren, sondern Orte, wo freie Bürger ihren gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Verpflichtungen nachkommen konnten. Man traf sich, besprach sich und rang miteinander. Wir wissen, dass selbst für die großen und bekannten Männer der griechischen Geschichte, wie etwa die Philosophen Platon und Sokrates oder auch den Staatsmann Perikles, der Besuch der Gymnasien und Palästren sowie das Ringen zum normalen Alltag zählte. Auch in der griechischen Mythologie lässt sich an spektakulären Ringkämpfen der großen Helden, wie von Herakles und Theseus oder zwischen Ajax und Odysseus, die Bedeutung des Ringens in der antiken Gesellschaft entnehmen. Es verwundert daher nicht, dass der Ringkampf der Männer bei den Olympischen Spielen schon sehr früh, nach antiker Überlieferung bereits zu den Spielen des Jahres 708 v. Chr., eingeführt wurde und sich seitdem zu der für das Publikum beliebtesten Disziplin - sei es als Einzeldisziplin oder als Teil des Fünfkampfs (Pentathlon) - entwickelte. Ringen zählte neben Boxen und dem sogenannten Allkampf (Pankration), einer antiken Form unseres modernen Mixed Martial Arts, bei den großen Spielen zu den schwerathletischen Wettbewerben. Die Wettkampfregeln des Ringens waren einfach: Drei Niederwürfe führten zum Sieg über den Gegner. Dementsprechend war das antike Ringen ein reiner Standkampf, bei dem Griffe am ganzen Körper und Angriffe mit den Beinen erlaubt waren. Über den antiken Ringkampf sind wir neben der schriftlichen Überlieferung besonders mittels der bildlichen Darstellung von Ringern auf Vasen oder Gemmen gut unterrichtet. Darüber hinaus fand das Motiv des Ringkampfes seinen Niederschlag auch in der antiken Münzprägung. Die Städte Selge und Aspendos an der Peripherie der antiken griechischen Welt im Süden Kleinasiens benutzten das Bild von ringenden Athleten als Hauptmotiv auf ihren Münzen. Eine Münze der Tübinger Universitätssammlung Ein schönes Exemplar der Silberstatere aus Aspendos mit Ringermotiv befindet sich im Besitz der Tübinger Universitätsmünzsammlung. Die Münze gelangte im Jahre 1888 als Teil eines Legats des Obermedizinalrat Dr. Karl von Schäffer (1808 -1888), dem ehemaligen Direktor ( . . . ) |
Ausgabe April 2015 - Vom Billon- zum Kupferscheidemünzensystem in Preußen
64. Jahrgang 04/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe Mai 2015 - Bild und Botschaft - Cranach im Dienst von Hof und Reformation
64. Jahrgang 05/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe Juni 2015 - Das römische Britannien im Münzbild -Von Carausius bis zum Ende der Römerherrschaft
64. Jahrgang 06/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe Juli 2015 - Neapel und Odysseus - Ein Didrachmon aus Neapolis in Kampanien
64. Jahrgang 07/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe August 2015 - 1000 Jahre Leipzig
64. Jahrgang 08/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe September 2015 - Götter. Mythen. Mythen. Menschen. Antike auf Banknoten
64. Jahrgang 09/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe Oktober 2015 - Antinoos - ein Gott wird geboren
64. Jahrgang 10/2015 | Themen | |||
|
Ausgabe November 2015 - Herzog Christoph von Württemberg (Leseprobe )
64. Jahrgang 11/2015 | Themen | |||
|
NNB-Leseprobe 11/0215, S. 17 | ||||
Herzog Christoph von Württemberg – ein Renaissancefürst im Zeitalter der ReformationSein Leben und Nachleben in sechs Medaillen |
||||
Matthias OhmIm Jahr 2015 jährt sich zum 500. Mal der Geburtstag von Herzog Christoph, der Württemberg von 1550 bis 1568 regierte. Er wurde am 12. Mai 1515 in Bad Urach geboren. Seine Eltern waren Herzog Ulrich von Württemberg und Sabina, eine bayerische Prinzessin. Nur wenige Monate nach seiner Geburt floh Christophs Mutter vor ihrem cholerischen Ehemann zu ihrer Familie nach München. Im Jahr 1519 griff Herzog Ulrich widerrechtlich die Reichsstadt Reutlingen an und wurde daraufhin verbannt. Das Herzogtum wurde die folgenden Jahre von den Habsburgern verwaltet, weshalb Christoph auch nicht in Württemberg, sondern am Hof Ferdinands I. in Innsbruck aufwuchs. Erst 1534 erlangte sein Vater die Herrschaft in Württemberg wieder, wo er umgehend die Reformation einführte. 1542 erhielt Christoph die linksrheinische württembergische Grafschaft Mömpelgard (Montbeliard, Departement Doubs) als Statthalter zugesprochen. Dort setzte er die Reformation endgültig durch. Zwei Jahre später heiratete er Anna Maria von Brandenburg-Ansbach, eine Prinzessin aus einer führenden protestantischen Familie. Mit dieser Ehe stärkte er seine Stellung unter den evangelischen Ständen. Nach dem Tod seines Vaters wurde Christoph 1550 Herzog von Württemberg. Umgehend machte er sich an die Neuorganisation des Herzogtums. Er erließ eine Vielzahl von Ordnungen, die weite Teile des Lebens in Altwürttemberg prägten und die rund zweieinhalb Jahrhunderte, bis zum Ende des Alten Reiches, Bestand haben sollten. Durch eine geschickte Heiratspolitik gelang es Christoph, Verbindungen zu protestantischen Fürstentümern zu knüpfen: Seine Kinder waren mit Prinzen und Prinzessinnen aus einflussreichen Herrscherhäusern verheiratet, die sich ebenfalls der Reformation angeschlossen hatten. Mit der 1556 erlassenen Klosterordnung wurden 13 württembergische Klöster (darunter das UNESCO-Weltkulturerbe Maulbronn) in humanistische Klosterschulen umgewandelt, die vor allem der Ausbildung des theologischen Nachwuchses im Land dienen sollten. Herzog Christoph gab so dem Bildungswesen im Herzogtum wichtige Impulse. Die herzogliche Repräsentation zeigte sich unter anderem beim Ausbau der Stuttgarter Residenz. Unter Herzog Christoph wurde das (Alte) Schloss von einer mittelalterlichen Wasserburg zu einem prachtvollen Renaissancebau umgestaltet: Er ließ den Rittersaal in der Dürnitz ebenso wie die Reitertreppe und die Schlosskirche, den ersten protestantischen Kirchenbau Württembergs, errichten. Wegen seiner Verdienste blieb Christoph auch lange nach seinem Tod hoch geachtet — gerade auch im Gegensatz zu seinem Vater Ulrich. In den Auseinandersetzungen um die Verfassung des Königreichs Württemberg im frühen 19. Jahr-hundert wurde Christoph zur Symbolfigur für das „gute alte Recht", das es zu verteidigen galt. Die hohe Wertschätzung für Christoph im ausgehenden 19. Jahrhundert zeigen das 1889 errichtete Denkmal auf dem Stuttgarter Schlossplatz oder die 1905 aufgestellte Skulptur in der Uracher Amanduskirche. Über sein Leben und sein Nachleben soll hier anhand von sechs Medaillen berichtet werden: drei Porträtmedaillen, die zu seinen Lebzeiten angefertigt wurden, und drei Medaillen aus dem 19. und dem 20. Jahrhundert, die von seinem Nachruhm künden. |
Ausgabe Dezember 2015 - Weihnachten und Neujahr auf Plaketten von Franz Kounitzky
64. Jahrgang 12/2015 | Themen | |||
|
Jahresinhaltsverzeichnis 2015
Jahresinhaltsverzeichnis 2015 |
||
Allgemeines
Antike
Mittelalter
Neuzeit
Medaillen, Plaketten, Marken, Gemmen, Orden etc.
Literatur. 2015, S. 36, 75, 110, 131, 195, 237, 271, 319, 360, 398, 484
Literaturbesprechungen der Titel
Münzfunde und Münzfundpflege in Rheinland-Pfalz (MFRP)
Münzneuheiten
Personalia
Termine. 2015, S. 34, 73, 112, 156, 197, 240, 281, 321, 358, 400, 443, 482
Numismatische Kommission. 2015, S. 300, 313, 439
Deutsche Numismatische Gesellschaft. 2015, S. 25, 148, 273, 403
Vereinsnachrichten. 2015, S. 25, 148, 273, 403 |