NNB Numismatisches NachrichtenBlatt, Jahr 2021 |
Ausgabe Januar 2021-Die Mitra der Herzöge von Böhmen
70. Jahrgang 01/2021 | Themen | |||
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Titelmünzen: Die Mitra, eine zweizipflige Kopfbedeckung mit Bändern an der Rückseite, ist heute der bekannteste Teil der Pontifikalien und allgemeingültiges Kennzeichen katholischer Bischöfe und anderer hoher geistlicher Würdenträger. Im 11. Jahrhundert gab es auch päpstliche Verleihungen von Mitren an weltliche Funktionsträger. Dafür liefert das Herzogtum Böhmen interessante bildliche und numismatische Belege aus der Regierungszeit von Vratislav II. (1061-1092). Die oben abgebildete Münze dieses Herzogs mit einem mitrabekrönten Kopf nennt in der Umschrift den Herzog, die untere den Landespatron Wenzel. Im Hintergrund: Miniatur des als Herzog thronenden Heiligen Wenzel mit Lanze und Mitra bicornis im Vysehrad-Codex |
Ausgabe Februar 2021- Der Schatz von Faulbach
70. Jahrgang 02/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Im Juni 2020 wurde bei dem kleinen Ort Faulbach im Unterwesterwald, der heute ein Ortsteil der Gemeinde Hilgert (Westerwaldkreis) ist, ein Schatz gefunden, der nach 1794 verborgen wurde und einen guten Einblick in die Währungsverhältnisse des ausgehenden 18. Jahrhunderts bietet. Der Erste Koalitionskrieg zwischen dem Reich und seinen Verbündeten mit Frankreich begann 1792, in der weiteren Umgebung von Faulbach fanden im Juni 1796 die Schlachten von Siegburg, Altenkirchen und Wetzlar statt, die Feindseligkeiten hielten bis zum Frieden von Lunville 1802 an. Die durch feindliche und verbündete Truppen hervorgerufene Unsicherheit führte wohl zur Verbergung des Faulbacher Schatzes. |
Ausgabe März 2021- Kalaureia
70. Jahrgang 03/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Kalaureia, AE, ca. 322-240, ca. 4,00 g; Bärtiger Kopf des Poseidon mit Lorbeerkranz nach links//Verzierter Dreizack, links im Feld TPO, rechts im Feld (K)AA. Abb.: BCD 1339.7 (HGC 800), 19 mm, 3,93g. Im Hintergrund: Überreste des antiken Kalaureia. Die Stadt auf der im Saronischen Golf gelegenen Insel Poros, unweit von Athen, war mit ihrem Poseidon-Tempel Mittelpunkt einer Amphiktyonie von sieben Seestädten. 322 v. Chr. flüchtete der Redner Demosthenes ins Asyl von Kalaureia, wo er sich das Leben nahm, um der Verhaftung zu entgehen. Eine Münzstätte Kalaureia ist in der numismatischen Standardliteratur unbekannt. Aber nach der Niederlage der hellenischen Allianz im sog. Lamischen Krieg gegen Makedonien wurde 322v. Chr. Kalaureia von Troizen unabhängig. Dies mag bewirkt haben, dass Kalaureia als nun selbstständige Polis auch als Münzstätte in Erscheinung treten wollte, hier können entsprechende Prägungen gezeigt werden. |
Ausgabe April 2021 - Marc Antons Löwenaureus
70. Jahrgang 04/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Münze: Aus der Spätphase des römischen Bürgerkriegs stammt der „Löwenaureus“ des Marcus Antonius. Das einzige bekannte Exemplar ist 1831 aus dem Medaillenkabinett der königlichen Bibliothek in Paris gestohlen worden und seitdem verschwunden. Zum Glück existieren Zeichnungen, die aber leicht voneinander abweichen. So bleibt der historischen Forschung eine hochwichtige numismatische Quelle, die aber nicht im Original untersucht werden kann. Und so findet sich auf dem Titelbild des NNB nur eine Zeichnung der Münze, zu der man aber etliches nachlesen kann. Im Hintergrund: Marc-Anton-Monument von Arthur Strasser aus dem Jahr 1899/1900, geschaffen für die Pariser Weltausstellung 1900 und heute neben dem Wiener Secessionsgebäude. Es zeigt den römischen Feldherrn und Politiker Marc Anton in einem von Löwen gezogenen Triumphwagen. Foto wikimedia, GuentherZ |
Ausgabe Mai 2021 - Falschgeld
70. Jahrgang 05/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Falsche Pistole von Braunschweig aus dem Rechnei-Bestand der Stadt Frankfurt am Main (Rechnei vor 1816,1.111). In den Aktenbeständen der Stadt Frankfurt am Main finden sich viele Fälle von Falschmünzerei, die belegen, dass Angehörige verschiedenster Berufsgruppen ihr jeweiliges Spezialwissen zur Aufbesserung ihrer Haushaltskasse benutzten. Es geht selten um Falschmünzerei im großen Stil, aber immer zeigen sich die Behörden alarmiert und gehen den Fällen nach. Wie alle verbreiteten Münzen wurden häufig Louis d'or, Louis blanc und Karoline mehr oder weniger geschickt gefälscht. Die Strafen fielen im 17. und besonders im 18. Jahrhundert milder aus als im Mittelalter und beschränkten sich bei geständigen Falschmünzern nach Aussage der Verfahrensakten meist auf Pranger, Prügel und anschließende Ausweisung. Lesen Sie dazu „Falsche Laubtaler, Louis d'or und Doublonen Fälle aus Frankfurt am Main“ |
Ausgabe Juni 2021 - HAND GROßE KUNST
70. Jahrgang 06/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Die Medaille „Schlangenweisheit“ (2019, Bronzeguss, Ø 106 mm) von Klaus Kowalski aus Wunstorf in Niedersachsen zeigt auf der Vorderseite einen Schlangenkopf, der zwischen zwei Bibelsprüchen, die über die unheilvolle Gefahr und Macht der Schlangen berichten, Feuer speit. Um den Medaillenrand herum ist der Leib der Schlange gewickelt, der sich rückseitig zu einem faszinierenden Schlangenbild erweitert und ein plastisch eindrucksvolles Werk darstellt. Hier liegt ein besonderer Reiz des Objekts. Zwar gibt die Vorderseite das Thema vor, die ästhetische Seite ist jedoch die schriftlose Rückseite. 150 Künstlerinnen und Künstler präsentieren in München zur Zeit neueste Arbeiten, dabei auch „Schlangenweisheit“ von Klaus Kowalski. Die Gesamtschau in der Staatlichen Münzsammlung München zeigt mit 240 Werken die ganze Bandbreite der zeitgenössischen deutschen Medaillenkunst. |
Ausgabe Juli 2021 - 100 Jahre Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden
70. Jahrgang 07/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Medaille: Zu ihrem 100-jährigen Bestehen richtet die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden von 1921 e.V. das 18. Deutsche Münzsammlertreffen aus, das zugleich als 56. Süddeutsches Münzsammlertreffen zählt. Wobei alle hoffen, dass die Pandemie diesen schönen Plänen keinen Strich durch die Rechnung macht. Dass man dieses Szenario in Mainz für möglich hält, zeigt die zum Jubiläum gestaltete Medaille, auf der man vorsichtshalber das Münzsammlertreffen nicht erwähnte. Eigentlich schade, denn egal wie es letztlich kommen wird, mit der Erwähnung des Treffens wäre die Medaille viel stärker auch zu einem Zeitdokument geworden. Im Hintergrund: Das kurfürstliche Schloss symbolisiert auf der Medaille den Mainzer Teil der Numismatischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden von 1921 e.V., sowie der Wiesbadener Teil auf der anderen Seite durch das nassauische Residenzschloss in Wiesbaden-Biebrich repräsentiert ist. |
Ausgabe August 2021 - Musica in nummis (1)
70. Jahrgang 08/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Auf dem Titel sind Münzen und Medaillen aus drei verschiedenen Beiträgen in diesem NNB zu sehen. Es handelt sich um Beiträge, die ursprünglich zum Programm des 17. Deutschen Münzsammlertreffens 2020 in Bonn gehörten, das aber wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Glücklicherweise können diese Vorträge nun in diesem NNB - und weitere im NNB 9/2021 - der Sammler- und Leserschaft trotzdem präsentiert werden. Lesen Sie dazu weitere Informationen im Editorial. Im Hintergrund: Anlass für die Schwerpunktsetzung musica in nummis für das 17. Deutsche Münzsammlertreffen in Bonn war der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven, der im Dezember 1770 in Bonn geboren wurde. Daran soll hier ein Blick auf die handschriftliche Partitur seiner 9. Symphonie erinnern (Foto: Wikipedia). |
Ausgabe September 2021 - Musica in nummis (2)
70. Jahrgang 09/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Auf dem Titel sind Münzen und Medaillen aus drei verschiedenen Beiträgen in diesem NNB zu sehen, ähnlich wie in NNB 8/2021. Es handelt sich wieder um Beiträge, die ursprünglich zum Programm des 17. Deutschen Münzsammlertreffens 2020 in Bonn gehörten, das aber wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Damit sind alle für das Treffen in Bonn geplanten Beiträge im NNB 8 und jetzt 9/2021 publiziert. Unser Dank dafür gilt den Autoren, dem Bonner Verein und der Deutschen Numismatischen Gesellschaft. Im Hintergrund: Anlass für die Schwerpunktsetzung musica in nummis für das 17. Deutsche Münzsammlertreffen in Bonn war der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven, der im Dezember 1770 in Bonn geboren wurde. Daran soll hier ein Blick auf die handschriftliche Partitur seiner 5. Symphonie erinnern. (Foto: Wikipedia). |
Ausgabe Oktober 2021 - Silber im Moor
70. Jahrgang 10/2021 | Themen | |||
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Titelbild: Mit der Hilfe eines Sondengängers konnte in einem Niedermoor in der Gemarkung Aspe, Lkr. Stade, ein aus 15 Talern zumeist des 17. Jahrhunderts bestehender Schatz geborgen werden. Die Schlussmünze aus dem Jahr 1629 verbindet die Verbergung unzweifelhaft mit den schrecklichen Geschehnissen des Dreißigjährigen Krieges, die auch das Land zwischen Elbe und Weser betroffen haben. Außerdem wurden Scherben eines kleinen Steinzeuggefäßes geborgen, die sich wieder teilweise zusammensetzen ließen und in dem wohl ursprünglich die Münzen verborgen waren. Es handelt sich um ein sogenanntes Apothekergefäß aus grauem Steinzeug mit brauner Glasur. Die kleinen Töpfchen fanden seit dem 17. Jahrhundert in den Apotheken zur Abfüllung von Salben, Pulvern und Tinkturen Verwendung. Ihr Auftreten als Behälter für Münzhorte ist nicht unüblich. |
Ausgabe November 2021-Reichsmünzgesetze
70. Jahrgang 11/2021 | Themen | |||
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Titelmünze: Deutsches Reich, Preußen, Wilhelm 1., 20 Mark 1871, Jaeger 243. Die Gründung des (zweiten) deutschen Kaiserreichs 1871 nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich machte auch die Schaffung einer einheitlichen Währung notwendig. Nach dem Gesetz vom 4.12.1871 wurde neben der Hauptwährungsmünze, der Reichsgoldmünze zu 10 Mark, noch das 20Mark-Stück ausgeprägt. Die Umschrift auf der Adlerseite lautete „DEUTSCHES REICH' Nach diesem Gesetz waren die Goldmünzen der deutschen Bundesstaaten einzuziehen. Mit dem Münzgesetz vom 9.7.1873 wurde auch noch ein goldenes 5-Mark-Stück eingeführt, das sich aber wegen seiner Kleinheit nicht durchsetzen konnte und 1900 außer Kurs gesetzt wurde. Während die Jahrgänge 1871 bis 1873 die Wertbezeichnung 10 bzw. 20 „M" trugen (Rückseite 1), wurde sie ab 1874 ausgeschrieben (Rückseite 2). Hintergrund: Das Münzgesetz vom 4. Dezember 1871 im Reichsgesetzblatt (Foto: wikisource). |
Ausgabe Dezember 2021- . . . und sie fanden den Knaben
70. Jahrgang 12/2021 | Themen | |||
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Titelmedaille: Hans Reinhart der Ältere fertigte 1538 die große Gussmedaille mit Moses am Dornbusch auf der Vorderseite und der Anbetung der Könige auf der Rückseite. Mindestens 18 Exemplare der Medaille Hans Reinharts sind bekannt, von einigen mehr ist auszugehen. Es gibt sie in zwei verschiedenen Größen, sie sind teilweise vergoldet, teils gelocht oder können mit einer Öse versehen sein. Manche sind Originalgüsse, einige wurden vermutlich etwas später gefertigt. Auf der Weihnachtsseite der Medaille ist der Besuch der Weisen aus dem Morgenland gemäß Matthäus 2,11 wiedergegeben: „Und sie fanden den Knaben mit Maria, beteten ihn an und brachten ihm Gaben dar, Gold, Weihrauch und Myrrhe“ ist die Übersetzung des lateinischen Textes im Abschnitt: INVENERVNT. PVERVM. CVM . MARIA / ADORAVERVNT. ET. OBTVLE / RVNT. MVNERA. AVRVM / THVS. ET. MIRRA. / MAT. II. Hintergrund: Das Ölbild auf Holz „Anbetung der Könige“ von Albrecht Dürer wurde vom sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen für die Schlosskirche in Wittenberg in Auftrag gegeben und 1504 fertiggestellt. Heute befindet sich das Bild in den Uffizien in Florenz.
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Jahresinhaltsverzeichnis 2021
Jahresinhaltsverzeichnis 2021 |
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Allgemeines
Antike
Mittelalter
Neuzeit
Medaillen, Plaketten, Marken, Gemmen, Orden etc.
Münzneuheiten
Literatur. 2021, S. 40, 76, 112, 155, 193, 233, 270, 355, 409, 456, 497
Literaturbesprechungen der Titel
Münzfunde Münzfunde aus Niedersachsen FMN
Münzfunde aus Rheinland-Pfalz
Arend, Sabine; Ohm, Matthias: Etliche alte müntzen uf zwey pfundt, am vierling schweer ... Zwei württembergische Berichte über das Auffinden von Münzschätzen aus der Zeit um 1600. 2021, S. 17 Gewaltiger Schatzfund. 2021, S. 488
Personalia
Termine. 2021, S. 33, 75, 111, 150, 192, 231, 269, 321, 353, 402, 454, 496
Numismatische Kommission. 2021, S. 144, 186, 451
Deutsche Numismatische Gesellschaft. 2021, S. 5, 35, 151, 165, 218, 264, 404
Vereinsnachrichten. 2021, S. 35, 151, 264, 404 |